Vision für einen Kurzzeiteinsatz

Es gibt viele gute Gründe für Kurzzeiteinsätze:

Persönlich
Eigene Gaben entdecken, einsetzen und entfalten und Gaben in anderen erkennen.
Abhängigkeit von Gott in ganz anderen Lebensumständen erfahren.
Möglichkeit, andere/neue Formen von geistlichem Leben kennenzulernen und zu akzeptieren.
Kulturelle Schranken überwinden (Gott ist nicht deutsch, denkt nicht deutsch)
Eigene Kultur aus der Distanz in einem ganz anderen Licht sehen
Gottes Herz für die Not der Menschen erfahren
Gottes Kraft erfahren (im Gebet und Evangelisation, in den alltäglichen Schwierigkeiten und Herausforderungen)
Einen Blick für die Lebenssituation der Missionare vor Ort bekommen
Herausfinden, wo der eigene Platz im Missionsplan Gottes ist, im Gehen, im Geben oder im Unterstützen?
Mit neuer Motivation, Dankbarkeit und Begeisterung zurückkommen

Davon profitiert dann auch die Gemeinde:
Leute werden aktiv und beteiligen sich
Sie haben eine neue Sicht für Menschen, die Jesus nicht kennen
Sie werden freigebiger in dem, was Gott ihnen anvertraut hat, nicht nur im Bereich Finanzen

Allerdings ist ein Einsatz immer ein starker Impuls. Wer die ganze Jugend auf Einsatz nach Südafrika schickt, braucht sich dann nicht zu wundern, wenn es schwierig wird, Einzelnen eine Sicht für die Nöte in Sibirien zu vermitteln.

Das folgende Tableau kann helfen, Kurzzeiteinsätze einzuordnen und entsprechende Erwartungen zu stellen:

Einsatz auf Privatinitiative Ziel: eine andere Kultur kennenlernen, der praktische Einsatz steht im Vordergrund.
Leitung durch Leute vor Ort oder Missionsgesellschaft.
Fehler sind nicht so schlimm, in jedem Fall dienen sie der Charakterveränderung!

Beispiel: Baueinsatz im Ausland

Einsatz auf Privatinitiative Größere geistliche Herausforderung.
Leitung durch Missionsgesellschaft. Schutz durch das Team.
Beispiel: Evangelisations- oder Lehreinsatz unter Menschen einer anderen Kultur

Hochstrategischer Einsatz Erfordert ein besonders präzises Hören der Stimme Gottes und eine besondere Berufung zu dem Einsatz.
Die Gemeinde kann beteiligt sein, indem sie den Dienst und die Berufung des Teilnehmers sieht, fördert und hinter der Person steht.
Beispiel: Steven Lightle und und ein Team reisten kurz vor Ausbruch des 1. Kriegs zu einem Gebetseinsatz nach Babylon.

Strategischer Einsatz als Gemeindeteam Besuch eines Gebietes oder einer Arbeit, die zur Kernvision der Gemeinde gehört. Das Team sollte sehr sorgfältig ausgewählt sein und sich gut gegenseitig ergänzen.
Beispiel: Gebetseinsatz bei der Volksgruppe, die von der Gemeinde "adoptiert" wurde.

Erfahrungen sammeln Evangelisieren, beten, lehren, im Team arbeiten, einen Einblick in das Leben von Langzeit-Missionaren bekommen - das alles sind wichtige Erfahrungen, die einem helfen, später selbst Teams zu leiten. Dafür ist es nicht so wichtig, in welches Land man reist und ob alles 100% zur eigenen Berufung oder zur Vision der Gemeinde passt.

Unterstützung des Missionsengagements der Gemeinde Missionare vor Ort besuchen und Spaß zusammen haben, in verschiedenen Arbeitsbereichen helfen und kennenlernen, wie die Situation vor Ort ist.

Geistliche Herausforderung Zwischen einfachen Besuchen oder praktischen Einsätzen (bauen, medizinische Geräte einrichten, Geschäftsleute schulen) bis hin zu hochstrategischen Gebetseinsätzen oder Lehrdiensten unter Leitern der Leiter

Allerdings kann ein praktischer Einsatz auch hochstrategisch sein!

Übereinstimmung mit Gemeindevision Zwischen einer Reise aus reinem privaten Interesse oder gemäß der persönlichen Berufung bis hin zu einer offiziellen Reise als Gesandte der Gemeinde.

Je näher an der Vision der Gemeinde, umso mehr Raum sollte auch dem Einsatz gegeben werden: z.B. Aussendung des Teams im Sonntagsgottesdienst, Bericht im Gemeindebatt, ...

Besonders interessant ist es, wenn eine Gemeinde selbst Teams zusammenstellt:

Praktisches (hier kann das Missionsteam helfen)
Wohin? Missionare der Gemeinde besuchen - eine Erkundungs- oder Gebetsreise planen - Sich an einem größeren Einsatz beteiligen
Wann? Zu klären nach Klima, Zeitplänen vor Ort und hier, Ferienterminen, Billigflügen.. und dann kommt beim Beten ein "ganz unvernünftiger" Eindruck
Was? Einfach Licht sein und beten - Baueinsatz - praktische Hilfe - Gemeinde unterstützen - Lehre - Evangelisation (in Absprache mit Christen vor Ort)
Wer? Das ist sehr von der Zielrichtung des Einsatzes abhängig - siehe unten
Wieviel kostet das? Realistische Pläne machen - Glaubensschritte gehen.

Herausforderung der Teamzusammenstellung
Der Leiter trägt die Verantwortung, er braucht viel Weisheit. Es werden verschiedene Schwierigkeiten auftreten:
Leute sollen mit und wollen nicht: Ermutigung, Motivation, sie sollen Freisetzung erleben
Leute wollen mit und sollen nicht: offen reden in Liebe - es geht um geistliche Herausforderungen und Angriffe. Physisch, psychisch oder geistlich labile Leute sollten, je nach Einsatz, „eigentlich nicht“ oder „auf keinen Fall“ mitkommen
Leute wollen mit und können nicht: Das wird nicht zu vermeiden sein: die Leute sind trotzdem beteiligt, durch Gebet, Mithilfe bei der Vorbereitung,... Sie sollten auch durch ausführliche Berichterstattung beteiligt und integriert werden.

Mach dich auf und werde Licht,
denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.
Denn siehe, Finsternis bedeckt die Erde und Dunkel die Völkerschaften,
aber über dir strahlt der Herr auf und seine Herrlichkeit erscheint über dir.

Jes. 60,1-2