Nachhaltigkeit und Partizipation

Zu den Begriffen:

Partizipation
(zugehöriges Verb: partizipieren) heißt übersetzt 'Beteiligung, Teilhabe, Teilnahme, Mitwirkung, Mitbestimmung, Einbeziehung'. In der Soziologie bedeutet Partizipation die Einbindung von Individuen in Entscheidungs- und Willensbildungsprozesse. Wünschenswert sind vielfältige Partizipationsmöglichkeiten (Beteiligungsformen) und eine hohe tatsächliche Partizipationsrate. (Wikipedia)

Eine Lokale Nachhaltigkeitsstrategie besteht aus einer Vision, einem Leitbild mit konkreten Zielen, einem Entwicklungs- bzw. Aktionsprogramm mit Maßnahmen und einem dynamischen Managementzyklus für die Umsetzung, welche zur Zukunftsfähigkeit und Lebensqualität einer Kommune führen. Ziel ist es, die „am besten geeignete Strategie“ für die Zukunftsfähigkeit (bzw. Nachhaltigkeit) der Kommune zu entwickeln, umzusetzen, fortzuschreiben und regelmäßig zu überprüfen (Review/Monitoring).


Insgesamt ist bei allen missionarischen Projekten und Planungen zu bedenken:

Ohne Mitbeteiligung keine Mitverantwortung. Partizipation ist der schwierigere und konfliktreichere Weg, aber führt auf lange Sicht zu viel besseren Ergebnissen. Was gemeinsam erarbeitet wurde, hat viel mehr Chancen, auch umgesetzt zu werden, als wenn Experten kommen, ein paar Änderungen anordnen und wieder verschwinden. (Das gilt in der Entwicklungshilfe, in der Politik, in der Unternehmensberatung und eben auch in der Mission).

Oft entstehen Ideen für Projekte aus der praktischen Arbeit heraus. Da sind Kinder, für die es keine Schule gibt, Leute wollen unbedingt lernen, wie man mit Computern umgeht, ein Jüngerschaftskurs ist dringend nötig. Und genau da muss dann gut überlegt sein, wieweit eine Lösung nachhaltig ist. Natürlich könnte man Leute einstellen, ein Schulgebäude bauen, Lehrer beschäftigen – die Kinder werden kommen. Aber wie sieht es aus, wenn der Missionar als Kontaktperson geht. Wie sollen die Gehälter der Lehrer weiter finanziert werden. Wer hält das Gebäude in Schuss?
Ist die Gemeinde, die den Missionar gesandt hat, bereit, das Projekt „auf ewig“ zu unterstützen? Und ist EINE Schule die Lösung für die Bildungsprobleme in dem Land?

Ziel aller Projekte sollte letztendlich sein, dass eine Gemeindegründungsbewegung entsteht – nicht nur eine Gemeinde, nicht nur einzelne Bekehrte, nicht nur soziale Verbesserungen.


Mehr zum Thema: Christian Communitiy Development Weeks (CCD), veranstaltet von Karim Sahyoun und der Akademie für Weltmission, Korntal, in Zusammenarbeit mit internationalen Experten und verschiedenen Organisationen, jeweils einmal im Jahr, meist im März. Näheres und Anmeldung unter www.aem.de, Akademie-Fortbildung, unter ‚Kurse’.